Kafka am Strand
von bardolaLeider erfährt die schwierige Zielgruppe 14+ nur selten, dass es Bücher gibt, die nicht bei MTV, in der Yam oder sonst einer Teeny-Zeitschrift und auch nicht in der Schule erwähnt werden, die nicht in den Jugendbuchabteilungen der Bibliotheken und Buchhandlungen stehen und die trotzdem ein perfektes Mittel gegen die gefährliche Lesefaulheit in der Pubertät sind. Die Hauptursache für diese „Unsichtbarkeit“ ist banal: Diese Bücher erscheinen nicht in Jugendbuchverlagen.
(Weiterlesen …)
Ihr kennt mich nicht!
von bardola
Im National Geographic hat John alles über den afrikanischen Stamm Lashasa Palulu gelesen, und nun müssen ihm die Palulus in brenzligen Situationen immer wieder den Weg weisen. Eingesperrt in einem Zimmer und bedroht von einem „Bulldozer von einem Mann“ erinnert sich John: „In den Annalen der Lashasa Palulu gibt es ein Ereignis, das beispielhaft für eine Rettung in letzter Sekunde steht.“
Die naturkundlichen Kenntnisse, die sich John ebenfalls angeeignet hat, helfen ihm, Gefahrensituationen richtig einzuschätzen. Als John bei seinem ersten Date mit Gloria Porter glücklich spazieren geht, ertönt plötzlich ein lautes Grollen. John ahnt, dass es vom eifersüchtigen Billy Banane stammt:
(Weiterlesen …)
Brücken und Löcher – Silence and pleasure
von bardola
Eineinhalb Jahre brauchte Louis Sachar, um Löcher zu schreiben. Und in all der Zeit wusste niemand etwas davon, nicht einmal seine Frau und seine Tochter. Sachar glaubt, dass das Schweigen beim Schreiben hilft – wie bei allem, wozu man sich selbst motivieren muss. Je mehr man über etwas rede, desto weniger nehme man in Angriff, so der Autor.
Wenn es also darum geht, seine Fähigkeiten zu forcieren, spricht Sachar wenig. Fast schon folgerichtig sind Bridge und Tennis seine wichtigsten und liebsten Hobbies. Über Bridge, das bekannteste Kartenspiel im englischsprachigen Raum, sagt man, es sei Schach mit Karten, nur komplizierter, und auch: Bridge is silence and pleasure – Stille und Vergnügen.
(Weiterlesen …)
Antje Babendererde in La Push – ohne Werwölfe!
von bardolaAntje Babendererde schrieb mehrere Romane für Erwachsene, die bei den nordamerikanischen Indianern spielten. Dieses Thema – Indianer – wurde immer wieder mit Kindern- und Jugendlichen in Verbindung gebracht und die Autorin demzufolge zu Schullesungen eingeladen. „Aber welch 13- oder 14-Jähriger interessiert sich für die Sorgen und Nöte von 40-jährigen Protagonisten? Also wurde ich wiederholt gebeten: ‚Schreib doch mal etwas für Jugendliche!’”, erinnert sich Babendererde. Sie wand sich, dachte, sie könne das nicht, und war der Meinung, sie müsste ihren Schreibstil ändern. Zudem sorgte sie sich, sie könnte die Probleme, die ihr wichtig sind, in einem Jugendbuch nicht so zum Tragen bringen. „Durch Zufall las man im Arena Verlag meinen Erstling Der Pfahlschnitzer und war sehr angetan: ‚Frau Babendererde, schreiben Sie uns doch mal ein Jugendbuch!’, schlug die Cheflektorin Frau Röhrig vor.” Ein Jahr später wurde die Sache konkret: Um Wale sollte es gehen; und so schrieb Antje Babendererde Der Gesang der Orcas. Das Buch wurde ein Überraschungserfolg.
14. September 2009Mein größtes Problem war meine Traurigkeit. Das zweitgrößte war ich selbst: Sofie Tanner, fünfzehn Jahre alt, rothaarig und sommersprossig, von den meisten meiner Klasse für merkwürdig und eigenbrötlerisch gehalten.
Als ob man mit einer Wassermelone auf Ameisen zielte
von litprom
Etel Adnan
Vor 20 Jahren endete mit dem Abkommen von Taif der libanesische Bürgerkrieg. Die 1925 geborene libanesische Allroundkünstlerin Etel Adnan veröffentlichte mit Sitt Marie Rose einen der wichtigsten Romane über diese Epoche der libanesischen Geschichte. Seither hat Etel Adnan sich als bildende Künstlerin, Dichterin und Essayistin immer wieder mit der Frage beschäftigt, wie Kriegs- und Gewalterfahrungen die Individuen und die Beziehungen von Menschen prägen – zuletzt in dem Erzählband Im Herzen der Finsternis. Im Rahmen ihrer künstlerischen Arbeiten zu Krieg und Nachkriegszeiten setzte Etel Adnan sich auch intensiv mit dem deutschen Dramatiker Heiner Müller auseinander. Martina Sabra hat Etel Adnan nach ihrer Identität, ihrer Beziehung zur arabischen Welt und nach dem Umgang der Libanesen mit ihrer Vergangenheit gefragt.
(Weiterlesen …)
Alexas Lelle
von bardola
Alexa Hennig von Lange
Lelle mit ihrem extrem strapaziösen Teenager-Alltag ist frech, witzig und böse und trägt auch gerne mal dick auf. Andererseits ist sie verletzlich, traurig und allein und findet es schlimm, 15 Jahre alt zu sein. Kuschelig ist das alles nicht: Wenn es Lelle zu viel wird, schlägt sie den Kopf gegen die Wand, raucht Kette, steckt sich nach einer furchtbaren Möhrenmalzeit im Klo den Finger in den Hals, fürchtet den anschließenden Anhauchtest der Mutter und würde oft am liebsten in Ohnmacht fallen, was ihr gelegentlich auch gelingt. Käme nur der TV-Star und streichelte ihr sanft den Rücken… (Weiterlesen …)
21. April 2009